Entwicklungswirkungen managen

Entwicklungswirkungen managen

Mit dem DERa lässt sich die Entwicklungswirkung jedes einzelnen Kunden zu Beginn der Investition und anschließend jedes Jahr im Portfolio messen. So hat die DEG den Beitrag jedes einzelnen Kunden zu den SDGs jederzeit im Blick und kann mit ihnen gezielt an Verbesserungen arbeiten. Gleichzeitig lassen sich übergreifende Entwicklungen nachverfolgen.

Ein Vergleich der Portfolioauswertungen von 2018 bis 2022 zeigt einen positiven Trend. Der DERa-Score der Stichprobe 2022 hat 81 Punkte erreicht und liegt gerundet um 3 DERa-Punkte über dem von 2018.

Dabei konnten 58% der DEG-Kunden ihren DERa-Score verbessern oder halten. Vergleicht man die Entwicklungswirksamkeit aller DEG-Kunden in den Bereichen Projektfinanzierung, Finanzinstitute, Fonds und Unternehmen (303 Kunden), die 2018 bereits im Portfolio waren, mit ihren Ergebnissen für 2022, so zeigt sich: 53 % der Kunden erzielen einen höheren DERa-Score und 5 % können ihr Niveau halten.

Rund 58 % aller DEG-Kunden verbesserten oder sicherten ihre Entwicklungswirksamkeit von 2018 bis 2022

DEG-Kunden in den Bereichen Finanzinstitute, Fonds, Projektfinanzierung und Unternehmen. Kunden mit besonders hoher Abweichung (mehr als 23 Punkten) wurden nicht berücksichtigt.

Ein Beispiel für eine positive DERa Entwicklung ist ein algerisches Pharmaunternehmen. Dieser Konzern hatte Anfang der 1990er Jahre in den Pharmasektor investiert und verfügt heute über mehrere Produktionsstätten nach internationalen Standards und ein flächendeckendes Vertriebsnetz für Großhändler und Apotheken in Algerien. Vor allem hat das Pharmaunternehmen einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, die COVID-19-Pandemie in Algerien zu bekämpfen. Die DEG investiert seit 2013 in das Unternehmen und konnte zu einer stetig wachsenden entwicklungspolitischen Performance beitragen. Insbesondere konnten seit 2018 neue Jobs geschaffen und wirtschaftliches Wachstum durch lokales Einkommen generiert werden.

Jedoch kann nicht jede Entwicklung positiv verlaufen, was eine DEG-Investition in ein nepalesisches Wasserkraftprojekt zeigt. Anders als bei dem algerischen Pharmaunternehmen ist die entwicklungspolitische Performance dieses Unternehmens rückläufig. Das Projekt ist immer noch nicht in Betrieb, da sich die Fertigstellung um drei Jahre verzögert hat, u. a. nachdem es zu Beschädigungen durch einen Erdrutsch kam. So konnten bislang keine Einnahmen generiert werden und das Projekt konnte auch nicht zum umweltverträglichen Wirtschaften beitragen. Letztendlich hat sich der DERa Score bis 2022 um 19 DERa-Punkte verschlechtert. Die DEG arbeitet zusammen mit anderen Finanzierern daran, das Projekt sowohl in der Umwelt- und Sozialperformance als auch wirtschaftlich wieder voranzubringen, was im Vergleich zu 2021 bereits zu signifikanten Verbesserungen und für 2022 wieder zu einem Anstieg des DERa-Scores geführt hat.

Insgesamt haben sich die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie in der DERa-Auswertung für das DEG-Portfolio weniger stark widergespiegelt als erwartet und das Niveau der DERa-Scores hat sich auf das Niveau vor der Pandemie erholt. Dies ist auch auf die Unterstützung der DEG bei der Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs und zur Sicherung von Arbeitsplätzen zurückzuführen. Die Effekte des russischen Krieges gegen die Ukraine, die dadurch stark gestiegenen Energiepreise und die damit einhergehende Inflation werden sich voraussichtlich erst im kommenden Jahr auf die entwicklungspolitische Performance der DEG-Kunden auswirken.

Bis 2022 haben sich insbesondere die Kategorien „Gute, faire Beschäftigung“ verbessert (um 2,2 DERa-Punkte) sowie „Nutzen für lokale Gemeinden“ (um 2,8 DERa-Punkte).

Innerhalb der Kategorie „Gute, faire Beschäftigung“ ist der Durchschnittswert der Kunden zwischen 2018 und 2022 von 17,0 auf 19,2 DERa Punkte gestiegen. Die DEG-Kunden-Stichprobe zeigt, dass die Jobanzahl von rund 1,2 Mio. im Jahr 2018 auf 1,8 Mio. gestiegen ist. Dabei haben sich beinahe 78% der Kunden verbessert oder ihren Score gehalten.

Neben positiven Entwicklungen kommt es auch zu negativen. Der Durchschnittswert des „Lokalen Einkommens“ sank zwischen 2018 und 2022 von 23,9 auf 22,6 DERa Punkte und hat sich somit um 1,3 DERa Punkte verschlechtert, wobei es sich wahrscheinlich um eine Auswirkung der COVID-19-Pandemie handelt, von der sich die Unternehmen langsam erholen. Trotzdem konnten insgesamt 52 % der Kunden ihren Score verbessern oder halten.

Im Bereich „Entwicklung von Märkten und Sektoren“ bleibt der Score relativ konstant, da sich dieser insbesondere auf das Land und den Sektor, in dem der Kunde tätig ist, bezieht und diese Faktoren sich im Zeitverlauf nicht ändern.

„Umweltverträgliches Wirtschaften“ verzeichnet eine besondere Steigerung. Der Durchschnittswert der Kunden ist zwischen 2018 und 2022 von 14,8 auf 15,8 DERa-Punkte gestiegen, wobei fast 89 % ihren Score halten oder verbessern konnten. Neben der Kategorie „Gute, faire Beschäftigung“ arbeitet die DEG hier besonders aktiv mit ihren Kunden daran, ihr Umwelt- und Sozialmanagement zu verbessern.

Eine sehr positive Entwicklung zeigen die Kunden auch in der Kategorie „Nutzen für lokale Gemeinden“, mit einem Stand von 2,1 DERa-Punkten in 2018 und 4,9 in 2022, und verzeichnet von allen Kategorien den größten Punkteanstieg. Insgesamt waren mehr als 87 % der Kunden fähig, ihren Score zu halten oder zu verbessern.

Die DEG zählt zu den Erstzeichnern der „Operating Principles for Impact Management“, die Standards für Geschäftsstrategie, Akquisition, Strukturierung, Management und die Bewertung von Entwicklungswirksamkeit für private Investitionen festlegen. Das Impact Management der DEG ist gemäß diesem Standard durch ein externes unabhängiges Institut verifiziert und positiv bestätigt.