Lokales Einkommen steigern

Steigert sich das lokale Einkommen, erhöht sich auch der Wohlstand für Menschen in Entwicklungsländern. Vor allem der Privatsektor schafft lokales Einkommen und trägt umso mehr dazu bei, je ausgeprägter das Geschäftsmodell im lokalen Kontext verankert ist. Dies bedeutet, dass Unternehmen mehr lokale Mitarbeitende beschäftigen, Steuern vor Ort zahlen und Waren von lokalen Lieferanten beziehen. Die Agenda 2030 betont die entscheidende Bedeutung der Mobilisierung und effizienten Nutzung heimischer Ressourcen für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele, insbesondere 8 (Wirtschaftswachstum), 10 (Reduzierung von Ungleichheit) und 17 (Mobilisierung lokaler Ressourcen).

Die Bestandsunternehmen der DEG haben lokale Einkommen in Höhe von 208,6 Mrd. EUR generiert,

Die Bestandsunternehmen der DEG haben im Berichtsjahr lokal 22,3 Mrd. EUR Löhne und Gehälter sowie 6,4 Mrd. EUR Steuern gezahlt.

64 % der benötigten Waren und gut die Hälfte der Anlagegüter wurden lokal beschafft und generiert, so 145,9 Mrd. EUR Einkommen für lokale Lieferanten.

Zinszahlungen an lokale Kapitalgeber, lokale Lizenzgebühren sowie die Gewinne nach Steuern lokaler Unternehmer schufen weitere Einkommen in Höhe von 27,3 Mrd. EUR.

Steuerzahlungen steigern Ressourcen vor Ort

Einen Beitrag zur Steigerung des lokalen Einkommens leisten Unternehmen über Steuerzahlungen. Damit tragen sie auch zur Erreichung des SDG 17 bei, das u. a. die Stärkung der Mobilisierung inländischer Ressourcen zum Ziel hat. Eine DEG-Studie zu Unternehmenserträgen und Staatseinnahmen zeigt, dass die Gesamtbeiträge des privaten Sektors zu den Staatseinnahmen stark unterschätzt werden, da viele Veröffentlichungen sich vor allem auf die Körperschaftsteuer fokussieren. Werden beispielsweise Mehrwertsteuer und Einkommenssteuer der Beschäftigten dazugezählt, ist der Beitrag von DEG-Kunden zu lokalen Staatseinnahmen dreimal höher.

Effekte lokaler Beschaffung

Lokale Beschaffung bietet viele Vorteile für Unternehmen und das soziale Umfeld. Sie ermöglicht u. a. eine kürzere Lieferkette und somit mehr Resilienz in der Produktion, ist klimaverträglicher und erhöht das lokale Einkommen, das wiederum beispielsweise in lokale Infrastruktur, Bildung und Gesundheit investiert werden kann, und steigert das Gemeinschaftswohl. Mehr Informationen dazu in der DEG-Studie „Nutzung der Vorteile von lokaler Beschaffung für Unternehmen und Gesellschaft“.

Damit ihre Kunden wirtschaftlich erfolgreich sind und somit nachhaltig lokales Einkommen schaffen können, berät und unterstützt die DEG sie mit verschiedenen Programmen. Damit können auch Finanz- und Managementstrukturen von Unternehmen sowie ihre Zulieferketten verbessert und Projektrisiken verringert werden.

Agrarunternehmen baut lokale Wertschöpfungskette auf

Name: Agricola Pampa Baja S.A.C.
Investitionsvolumen (in EUR): 16,4 Mio.
Land: Peru
DERa-Kategorie: Lokales Einkommen
Erreichung DERa-Kategorie in %: 58

Peru gehört zu den aufstrebenden Ländern Lateinamerikas, die Wirtschaft wächst kontinuierlich. Dabei ist der Agrarsektor einer der wachstumsstärksten Wirtschaftszweige. Agricola Pampa Baja ist ein familiengeführter Produzent und Händler von Obst (Avocados, Weintrauben, Mandarinen und Granatäpfel), Gemüse (Paprika und süße gelbe Zwiebeln) und Frischmilch. Das Unternehmen hat seine Obstsparte (hauptsächlich Avocados und Weintrauben), die an zwei strategischen Produktionsstandorten in den Regionen Olmos (Nordperu) und Majes (Südperu) angesiedelt ist, erweitert und modernisiert. Der Aufbau des neuen Standorts kurbelt auch die lokale Wirtschaft in den beiden Regionen an. Denn Pampa Baja leistet einen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen und vor allem zur Erwirtschaftung lokaler Einkommen in Form von Löhnen, Gehältern und Steuern. Durch die Erweiterung wurden rund 8.500 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.

Lateinamerika und Karibik: Kreditvergabe an Kleinunternehmen

Name: LOCFUND NEXT LP
Investitionsvolumen (in EUR): 12,4 Mio.
Land: Amerika national
DERa-Kategorie: Lokales Einkommen
Erreichung DERa-Kategorie in %: 74

Die DEG stellt Locfund Next langfristige Finanzierung zur Verfügung. Der Fonds setzt diese Mittel für Investitionen in Mikrofinanzinstitute in Lateinamerika und der Karibik-Region ein, damit diese wiederum Kredite an Kleinstunternehmen vergeben können. Mikrofinanzinstitute sind ein Eckpfeiler der informell geprägten Wirtschaft in Lateinamerika. Neben der Weiterentwicklung des Sektors ermöglichen ihre Finanzierungen es den Menschen, eigene Unternehmen zu gründen und lokales Einkommen zu generieren, wodurch Wirtschaftswachstum vor Ort geschaffen wird. Locfund Next hat seit seiner Gründung 2020 48 Mikrofinanzinstitute in 13 Ländern in der Region erreicht, darunter in Bolivien, Ecuador und Nicaragua.